Alexis Panselinos wurde 1943 in Athen geboren, wo er heute als Jurist arbeitet. Seine Literatur zeichnet sich vor allem durch seine große Sensibilität bei der Figurengestaltung aus. So wurde bereits seine erste Veröffentlichung, der Erzählband Geschichten mit Hunden, (1983), von der Kritik als beeindruckend reifes Buch gefeiert. Sein erster Roman Die große Prozession (1985) gilt als einer der besten griechischen Romane der 80er Jahre. In diesem postmodernen Bildungsroman wird ein junger, idealistischer Außenseiter durch die Staatsmechanismen zum Kleinkriminellen aber auch zum sozial angesehenen Mann. Es folgten 1991 Ballettabende und 1996 sein letzter und ins Deutsche übersetzter Roman Zaide, oder das Kamel im Schnee. Hier geht es um eine spannende, mediterrane Scharade, die im historischen Rahmen der Zeit der napoleonischen Kriege spielt. In diesem parodierenden historischen Roman werden unwahrscheinliche, grausame und komische Geschichten in einer erzählt. Vor einer sinnlich-orientalischen Kulisse behandelt Panselinos mit ironischem Augenzwinkern Themen wie Identität und Nation und entwirft einen utopischen Vorschlag für deren Überwindung.

Panselinos veröffentlicht regelmäßig Essays in griechischen Zeitungen, 1993 erschienen sie in einem Sammelband. Seine Novelle Das Verschwinden von Betsy (aus Geschichten mit Hunden) wurde ins Englische, Die große Prozession ins Französische und Zaide, oder das Kamel im Schnee ins Italienische, Deutsche und Französische übersetzt.

„Der ganze Roman ist als Oper durchkomponiert: ein wildes Spiel mit Leitmotiven, Kostümierungen, unterschiedlichen Tempi und ständig wechselnden Bühnenbildern.“

Dimitris Papanikolaou

Im Deutschen liegt vor: Zaide, oder das Kamel im Schnee. Berlin Verlag, 2001

Rezensionen, u.a.: FAZ 18.02.2002