Ellinika

kostas balafas „Acheloos: Strom und gegenstrom“

Kostas Balafas fotografiert seit 1940 Menschen und Landschaften Griechenlands und wurde damit zu einem der bedeutendsten Dokumentarfotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Kunst konzentriert sich auf einfache Menschen vorwiegend aus dem ländlichen Raum, wodurch er sich als einer der präzisesten Berichterstatter der griechische Tradition und Volkskunst etablierte. Der Krieg, der Kampf um das Überleben und der Aufbau in den folgenden Jahrzehnten prägten seine Persönlichkeit, seinen Stil und seine Themenwahl.

Die Fotografien der Baustelle vom Staudamm Kremastá am Acheloos-Fluss, die einzigen ausführlichen bildlichen Berichte eines Meilensteins des griechischen Infrastrukturausbaus in den 60er Jahren, wird in seiner Kunst große Bedeutung beigemessen, zumal sie ein komplexes Interesse historischer, sozialer und ästhetischer Art aufweisen. Über drei Jahre hinweg gibt Balafas plastisch und lückenlos den Fortgang der Arbeiten wieder. In „Acheloos“ untersucht er die feinen Schnittpunkte des dynamischen Gleichgewichts zwischen Strom und Gegenstrom, d.h. zwischen Technologie und Tradition bzw. Natur und Zivilisation.

„Acheloos“ von Kostas Balafas blieb bis zur Ausstellung im Dezember 2002 im Fotografiemuseum von Thessaloniki unveröffentlicht. Gleichzeitig war diese Präsentation die erste von Balafas’ Farbbildern. Die Ausstellung, die in Thessaloniki ca. 130 Exponate umfasste, wird nun in den Räumen der Griechischen Kulturstiftung Berlin um die Hälfte reduziert dem Berliner Publikum zugänglich gemacht. Zur Ausstellung wird ein zweisprachiger Katalog (griechisch-englisch) publiziert.