Veranstaltungen

 

10. Januar 2005, 19 Uhr

Martin - Gropius - Bau

"Der Erfolg wissenschaftlicher Forschung:
Die Entdeckung eines Meisterwerkes von Ljubow Popowa in der Sammlung Costakis"

Vortrag von Prof. Miltiadis Papanikolaou
Hauptkurator der Ausstellung
LICHT UND FARBE IN DER RUSSISCHEN AVANTGARDE
DIE KOSTAKIS – SAMMLUNG IN BERLIN

in deutscher Sprache
Eintritt frei

Finissage der Ausstellung im Martin-Gropius-Bau.

 


21. Januar-25. Februar 2005

Griechische Kulturstiftung Berlin


"Raumchoreographie"
Bilderausstellung von Manolis Giannadakis

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Tanz der Geometrie (Tänzerische Geometrie)

 Mag sich der Meridian in Geraden einritzen,
die Wahrheit hingegen stets in gebrochenen Linien.
Westlich der Trauer

Odysseas Elytis

Manolis Giannadakis legt seine Bildtransformationen auf der zeichnerischen Grundlage der geometrischen Struktur von Segmenten des städtischen Raums an und setzt dabei vielfältige Drucktechniken ein, speziell Hoch- und Tiefdruck und lithographische Übermalungen.
Der rationalen, gesetzmäßigen Ordnung der senkrechten, waagerechten und diagonalen Organisation der von ihm gewählten Räume begegnet er mit der urtümlichen Gewalttätigkeit des Drucks, um in bildnerischer Virtuosität die Mechanismen der Ästhetisierung seiner Bilder aufzubauen.

Der Künstler ist ein Erfinder und Verfertiger von Räumen und ... ein Führer des Blicks, so scheint mir, wenn ich die Schichtungen, die Spuren, die farbigen Wände, die Verhüllungen, die Brüche im städtischen Gewirk betrachte, die Fußabdrücke, die Sackgassen, die Informationen, die lesbaren Kodices, die Zeichen/Symbole, die Abkürzungen, die Drucke und Abdrucke, die geschlossenen und die offenen Formen, die Wiederholungen, die Invasion und die Rhythmen von Formen und Farben, die Hochdrucke, die Zitate, die Vernetzungen, die Metallgitter, die Pixel, die Ein- und Verkleidungen ...

Während das Auge in das Bildinnere eindringt, um die Neubestimmungen, die neuen Strukturbeziehungen, die forcierte Kompliziertheit, die unvermuteten Gegensätze, die eigentümlichen Gleichgewichte im bereits Vorhandenen auszuweiten, scheint einen Manolis Giannadakis innerhalb dieser Ausweitung zu einer dekuvrierenden Vergegenwärtigung geheimer Wege zu führen, die im Verhüllen enthüllen, im Verdecken neu erscheinen, sich zersplitternd wieder zusammensetzen, diszipliniert improvisieren.

Thalia Stefanidou
Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin
Thessaloniki, im Dezember 2004


18. Februar-19. Juni 2005

Museum Moderner Kunst
Stiftung Ludwig Wien

Öffnungszeiten:
Di bis So. 10.00 – 18.00 Uhr
Do 10.00 – 21.00 Uhr

 

Eröffnung: 17. Februar
(Geschlossene Veranstaltung- nur mit Einladung)

 

Kunstvermittlungsprogramm:

Themenführungen:
jeweils Donnertag, 19 Uhr
Bodenloser Aufschwung. Technik und Utopie in der Russischen Avantgarde 1910-1930
mit Manuela Ammer
24. Februar / 31. März / 19. Mai / 16. Juni

Kuratorenführung:
Donnerstag, 19 Uhr
Susanne Neuburger führt durch die Ausstellung.
17. März

Überblicksführungen:
jeweils Sonntag, 14 Uhr
20. Februar / 13. März / 3. April / 24. April /
/ 5. Juni / 19. Juni

Information und Anmeldung:
Kunstvermittlung und Besucherservice
Tel.: 0043 1 52500-1313 


"Die Sammlung Costakis:
Licht und Farbe in der Russischen Avantgarde 1910-1930"

Eine Ausstellung des Staatlichen Museums für Zeitgenössische Kunst Thessaloniki, auf Initiative der Griechischen Kulturstiftung Berlin,
unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der Republik Österreich, Heinz Fischer, des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Horst Köhler und des Präsidenten der Griechischen Republik, Kostis Stefanopoulos.

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Der in Moskau lebende Grieche George Costakis (1913-1990) war eine der bedeutendsten Sammlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Über Jahrzehnte hin erwarb er Werke russischer Avantgarde-Künstler. 1977 verließ er die Sowjetunion und stellte in Düsseldorf und New York seine Sammlung vor, die als Sensation gefeiert und nach seinem Tod vom griechischen Staat angekauft wurde, um schließlich im Staatlichen Museum für Zeitgenössische Kunst in Thessaloniki eine endgültige Bleibe zu finden. Die Sammlung umfasst sämtliche Größen der Russischen Avantgarde wie Kasimir Malewitsch, Wladimir Tatlin, Ljubow Popowa, Olga Rosanowa, El Lissitzky, Alexander Rodtschenko, Iwan Kljun und andere. Miltiades Papanikolaou, Direktor des Museums in Thessaloniki, hat nun die Sammlung unter dem Aspekt von Licht und Farbe zu einer eindringlichen Präsentation von über 300 Werken zusammengefasst.

 

Auswahl von Pressestimmen:

“A dazzling collection of works by the Russian modernists, rescued by an underground art enthusiast (…), defines the process of revolution.”

“Thus the collection here is a revelation and one of the definitive European exhibitions of the year, transforming our perception of Russian modernism and of its place in European art history and in the Russian tradition.”

Financial Times, 18./19. Dezember 2004

“Für Berlin ist die Ausstellung aus den Beständen von George Costakis eine Sternstunde.”

Der Tagesspiegel, 3. November 2004

„Die Ausstellung [ist] fantastisch und lässt den Besucher deutlich spüren, dass diese künstlerische Bewegung auch Euphorie und Idealismus auf ihre Fahnen geschrieben hat.“

Financial Times Deutschland, 5. November 2004

„Mit der etwa 320 Werke umfassenden Ausstellung ‚Licht und Farbe in der russischen Avantgarde’ gastiert die Sammlung Costakis nun erstmals im Ausland. Derzeit ist die anspruchsvolle Schau im Berliner Gropiusbau zu sehen, anschließend (…) im Museum Moderner Kunst in Wien (…).“

Süddeutsche Zeitung, 29. Dezember 2004

Seine Wohnung war eine Schatzkammer, um die ihn die Museen der Welt beneideten. Fast vier Jahrzehnte lang war George Costakis Mitarbeiter der kanadischen Botschaft in Moskau, seit 1946 sammelte er Werke von Künstlern, für die sich damals, von Malewitsch oder Rodtschenko einmal abgesehen, noch kaum jemand interessierte; und so trug Costakis in seinem Moskauer Hochhaus-Apartment beharrlich eine einmalige Sammlung russischer Avantgardekunst der Zeit von 1900 bis 1943 zusammen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Dezember 2004

„Ungefähr 300 Arbeiten aus diesem Museum (dem Staatlichen Museum für zeitgenössische Kunst Thessaloniki, Anm.) sind nun im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen. Es ist eine faszinierende Schau, die nicht nur einen aufregend breiten Überblick über die sowjetische Kunst der Zehner- und Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts bietet, sondern auch das jahrzehntelange Hin und Her nach dem Exodus der Sammlung aus Moskau ins grelle Licht der Satire zerrt. (…) Diese Ausstellung unterscheidet sich von ihren Vorgängerinnen darin, dass sie eine Vorstellung davon vermittelt, wie lebendig und auf welch hohem Niveau die sowjetische Szene sich insgesamt darstellte in jenen wenigen Jahren, die zwischen dem Ende der Zarenherrschaft und dem kulturellen Schraubstock des Stalinismus ungeahnte Energien frei setzten.“

Frankfurter Rundschau, 4. November 2004

 


5. März-1. April 2005

Griechische Kulturstiftung Berlin

Ausstellungseröffnung: 4 März 2005, 20 Uhr


"California, Landscapes and Books"
Bilderausstellung von Etel Adnan

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Etel Adnan, Schriftstellerin und Malerin, wurde 1925 in Beirut, Libanon, geboren. Ihre Mutter war eine (christliche) Griechin aus Smyrna, ihr Vater ein (muslimischer) Syrer, ottomanischer Offizier und Stadtkommandant von Smyrna (heute Izmir). Sie besuchte französische Schulen in Beirut und nahm 1949 ein Studium der Philosophie in Paris auf. 1955 setzte sie ihr Studium in den USA fort. Von 1958 bis 1972 unterrichtete sie Geisteswissenschaften und Philosophie am Dominican College in San Rafael, Kalifornien. 1972 kehrt sie nach Beirut zurück und arbeitet als Feuilletonredakteurin der Zeitung „Al-Safa“. Zwei Jahre nach Ausbruch des Bürgerkriegs zieht sie nach Paris, 1979 kehrt sie nach Kalifornien zurück. Sie lebt heute in Sausalito (Kalifornien) und Paris, mit regelmäßigen längeren Aufenthalten in Beirut.


17. März 2005

Leipziger Buchmesse
Forum "kleine Sprachen-große Literaturen"
Halle 4, C 313


"Labyrinthe"
Literaturlesung mit Panos Karnezis und Harri Nykänen.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe
"kleine Sprachen-große Literaturen".


8. April-6. Mai 2005

Griechische Kulturstiftung Berlin

Ausstellungseröffnung: 7 März 2005, 20 Uhr

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10-16 Uhr

 


"Kostas Fytopoulos: Malerei"
Bilderausstellung von Kostas Fytopoulos

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Aus der südlichen Schwarzmeerküste (Kerasunta) stammend, wurde die Familie Fytopoulos 1923 aus Kleinasien nach Georgien vertrieben. Zwischen 1929 und 1954 erfolgten sechs weitere „Umsetzungen“ der Pontosgriechen, bis sich schließlich die Familie des Künstlers im Jahre 1954  3.000 Kilometer weiter östlich in Kasachstan vorübergehend niederlassen konnte. Dort wurde Kostas  1956 geboren.
Hier machte Kostas Fytopoulos seine ersten Lebenserfahrungen und entwickelte Wertvorstellungen, die mit den Strapazen des schweren Überlebens in der kasachischen Steppe, aber auch mit dem Kampf um das Bewahren der griechischen Identität und der Sehnsucht, in die Heimat zurückzukehren, eng verbunden waren. Die Erinnerungen an diese Zeit, -trotz andauernder Mühsal und Verluste an Hab und Gut-, an die lebendige Kunst  und an die christlichen Feste im Jahreskreislauf als eine tragende Kraft und als einzige Kontinuität, haben in der Seele von Kostas tiefe Spuren hinterlassen.
Als Kostas neun Jahre alt war, wanderte die Familie nach Griechenland aus und lebt seitdem in Athen. Die Kunst und besonders das Malen waren nunmehr seine Ausdrucksmittel, weil die Sprache nicht immer half, seine Innenwelten mitzuteilen.  Als  Schüler der Grundschule und nur seiner pontischen Mundart mächtig, nahm Kostas an einem Zeichenwettbewerb der Zeitung Eleftherotypia (Athen) teil und gewann ein Stipendium an einer französischen Kunstakademie. Auf Grund familiärer Umstände konnte er  jedoch damals das Studium in Frankreich nicht aufnehmen.
1982 kam Kostas nach Deutschland. Seine künstlerische Selbstverwirklichung entwickelte sich nun aus einem anderen Kunstterrain, dem traditionellen griechischen Tanz: Über zwanzig Jahre lehrt er griechischen Tanz anfänglich auch in dem Pontischen Verein „Ipsilandides“, als dessen Hauptinitiator und Gründungs­mitglied er gilt. Von 1984 bis heute bietet Kostas in der VHS Kreuzberg und Wedding das Tanzstudium von Tänzen aus ganz Grie­chen­land an.
Seit 1993 beschäftigt er sich wieder intensiv mit dem Malen. In seiner dritten öffentliche Ausstellung sind nun seine Arbeiten auch in der Griechischen Kulturstiftung Berlin zu sehen. In den Themen, die der Maler sich autodidaktisch erarbeitet hat, spiegelt sich die eigene Biographie, die Auseinandersetzung seiner Weltschau mit der Wirklichkeit, in der er lebt, wider.
Sein kraftvoller Gestaltungswille ist sowohl in der Malerei, als auch –auf scheinbar ganz andere Weise- im Tanz besonders beein­druckend. Die lebensbejahende Kraft der alten griechischen Musik als „Zeitkunst“  bzw. „Darstellende Kunst“ inspiriert die „Bildende Kunst“ des Künstlers und entlässt sie voller Kraft, Farbe, Lebens­freude und Bewegung in die wahrnehmende Wirklichkeit des Betrachters.

Berlin im Februar 2005   Michael  v.  der Osten