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Frühjahr 2008 |
Eintritt 5 bzw. 3 € In Zusammenarbeit mit:
Literaturforum
im Brechthaus
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Mit: Stefanie Carp, Helene Varopoulou, Konstantinos Kosmas Dimitris Dimitriadis, Jahrgang 1944, zählt als Dramatiker, Prosaautor, Essayist und Lyriker zu den profiliertesten neugriechischen Autoren. Mit seiner teils blasphemischen und provokanten, teils hermetischen und formal strengen Theatersprache hat er auch international immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. In jüngster Zeit wurden seine Stücke u.a. in Florenz, Lissabon sowie am Pariser Odeon aufgeführt, dort ist für 2009 zudem eine Dimitriadis-Werkschau geplant. Auf den Wiener Festwochen 2008 wird Dimitriadis´ inszeniert. Im Herbst 2007 erschien erstmals eine deutschsprachige Auswahl aus dem dramatischen Werk Dimitriadis`, das bei aller Gegenwartsbezogenheit auf subtile Weise den Dialog mit der antiken Tragödie sucht. Die Übersetzung seiner Stücke Der Anfang des Lebens, Verfahren zur Vermittlung bei Verstimmungen, Chrysippos und Lethe sind unter dem Titel Lethe und andere Stücke in einer Übersetzung von Torsten Israel im Verlag Theater der Zeit erschienen (Berlin 2007, 183 S., ISBN 978-3-934344-87-7)
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Eröffnung: Di., 29. April, 20 Uhr In Zusammenarbeit mit:
Verein der Freunde der Griechischen
Kulturstiftung Berlin e.V.
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Nächtliche Landschaft Tagsüber gibt die Landschaft Düfte von sich, doch nachts sind es Klänge. Die Reise bleibt weiterhin eines der fundamentalsten Gefühle in meinem Leben. Die Reise als Aufzeichnung eines Bildes, eines Bildes mit einer völlig verschiedenen Funktion für jeden von uns. Ich glaube, wenn wir eine Landschaft tagsüber anblicken, werden wir von Düften erfüllt, doch nachts erfüllt uns dieselbe Landschaft mit Klängen. Dörfer, Städte, Inseln, ein einziges Licht führt den Menschen zum Klang. Die Notwendigkeit, seine Existenz zu deklarieren, führte den Menschen zum Gebrauch von Energie jeder Art. Vom Ewigen Licht im Hausaltar, im Gedächtnishäuschen am Straßenrand, bis hin zum Grablicht. Lazaros Maravas
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Eine Veranstaltung im Rahmen der
Europa Kulturtage Das ganze Programm (pdf, ca. 4 MB)
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Dimitra Kolliakou: Zimmertemperatur Ob man Unbehaustheit und Heimtatlosigkeit heilen oder zumindest lindern kann, ist das große Thema des Romans Zimmertemperatur (Θερμοκρασία Δωματίου, Patakis, Athen 2006) von Dimitra Kolliakou. Im Mittelpunkt stehen wohlhabende Einwanderer, die in Großbritannien und in Israel ein neues Leben beginnen wollen. Das Buch beginnt mit dem Besuch der namenlosen griechischen Ich-Erzählerin bei einer Psychotherapeutin in Jerusalem. Damit ist der Rahmen skizziert, innerhalb dessen sich die Personen bewegen: Psychotherapie und Medizin sollen dafür sorgen, dass die seelischen und körperlichen Schmerzen verschwinden, fördern auch die Traumata zutage, die dafür verantwortlich sind, können aber leztzlich die tieferen Ursachen für das Unglück nicht beheben. Die Fremdheit bleibt. Die Orte in die man geflohen ist, wandeln sich nicht zur Heimat.
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In Zusammenarbeit mit dem
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Übersetzung: Nina-Maria Wanek Geboren 1966 in Athen wuchs Dimitris Lyacos dort auf und studierte Jura an der Athener Universität. Von 1988 bis 1991 lebte er in Venedig, danach zog er nach London, wo er Philosophie am University College (UCL) studierte und 13 Jahre seines Lebens verbrachte. Zurzeit lebt er wieder in Athen. 1992 begann Lyacos die Trilogie Poena Damni. Der Titel bezieht sich auf die Strafe der in die Hölle verdammten Seelen, sie dürfen Gott nicht anschauen. Die Trilogie ist so aufgebaut, dass sie mit dem Schluss beginnt und von da aus zurück an den Anfang geht. Der dritte Teil erschien somit als erster O protos thanatos („Der erste Tod“), inzwischen aus dem griechischen auch in englischer, spanischer und italienischer Übersetzung. Das Verlagshaus J. Frank Berlin ist glücklich, diesen Teil nun auch in deutscher Übersetzung vorstellen zu können. Der zweite Teil der Trilogie Nyctivoe wurde 2001 auf Griechisch und Deutsch publiziert, 2005 auch auf Englisch. Eine Klang- und Skulptureninstallation zu Nyctivoe wurde in London präsentiert und tourte in Europa 2004-2005. Eine Adaption desselben Textes für zeitgenössischen Tanz wurde in Griechenland 2006-2007 aufgeführt. Das erste der Stücke, Z213: Exit, schildert den Ausbruch eines jungen Mannes aus einer bewachten Stadt und seine Reise durch traumartige, manchmal auch albtraumartige Länder. Im zweiten Buch, Nyctivoe, versucht ein von Dämonen besessener Mann die Leiche seiner Geliebten wiederzubeleben, woran er jedoch scheitert und schließlich selbst mit ihr im Grab vereint wird. Das dritte Buch, Der erste Tod, beginnt mit einem auf einer felsigen Insel ausgesetzten Mann und schildert in weiterer Folge dessen Überlebenskampf und den Zerfall seines Körpers sowie die Auflösung seines Gedächtnisses. Das Werk ist schwierig einzuordnen, da es die üblichen Genregrenzen übersteigt. Oftmals weist es eine narrative Form auf, indem Prosa und Dichtung vermischt werden. In Nyctivoe wechselt Lyacos zu einer dramatischen Repräsentation von Charakter und Situation und einer „harten“, lyrischen Dichtungsweise. Damit stellt er die Auflösung und schließlich die Apotheose des Leichnams in Der erste Tod dar. Die möglichen Unterschiede zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Außenwelt werden dabei ausgeschöpft. Lyacos' Texte werden in verschiedenen Hochschulen behandelt, u.a. in Amsterdam, Triest und Oxford. Auszüge aus seinen Veröffentlichungen sind weltweit in Literaturmagazinen erschienen.
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Eine
Veranstaltung von In Kooperation mit dem Gefördert aus Mitteln des Mit freundlicher Unterstützung von
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Mit Savina Yannatou & Primavera en Salonico und Kostas Vomvolos u.a.
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