Veranstaltungen
Winter-Frühjar 2011
 


Freitag, 10. Dezember, 19 Uhr

Berlin
Griechische Kulturstiftung

Dauer der Ausstellung:
10. Dezember 2010-
28. Januar 2011

Öffnungszeiten: 10-16 Uhr

 


«Nikos Kavvadias: Der Dichter der Meere»
100 Jahre seit seiner Geburt

Fotografie- und Bücherausstellung

 

 

Rahmenprogramm:

10. Dezember 2010, 19 Uhr

Konzert mit Vertonter Lyrik von Nikos Kavvadias mit:
Dr. Dionysia-Niovi Klavdianou (Sopran)
Konstantinos Athanasakos (Klavier) und
Giorgos Psirakis (Saxophon)

 

Eintritt frei.

 

Als Hommage an den Dichter Nikos Kavvadias anlässlich  seines 100. Geburtstags widmet die Griechische Kulturstiftung dem „Dichter der Meere“ eine Präsentation seines kosmopolitischen sowie multikulturellen Werks für das internationale Publikum.

Die Ausstellung versucht, den Dichter Nikos Kavvadias (1910-1975) dem deutschsprachigen Publikum bekannt zu machen. In der Literaturgeschichte Griechenlands ist Kavvadias, der Dichter der Meere, der erfolglosen Liebe, aber auch dieses einmaligen Charakters, der auf den Beziehungen zwischen den Seeleuten und den Hafendamen basiert, also zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund.
Ein zeitgenössischer Odysseus. Mit dem Unterschied, dass Kavvadias nie von der Rückkehr zum Festland geträumt hat, nie nach seinem Ithaka gesucht hat. Ganz im Gegenteil: Er wünschte sich, in den Tiefen des Meeres bestattet zu werden. Ein Wunsch, der nicht in Erfüllung ging, da er doch auf dem Festland gestorben ist. Der Funker auf Frachtschiffen, der Dichter der Wanderung, der Liebhaber des Meeres, der Häfen und der Frauen, die dort anzutreffen sind, der Freund, der Bruder der Matrosen gehört nicht zu jenen Dichtern, die Griechenland und dessen Landschaften, Geschichte und Menschen besungen haben. Er bezieht sich kaum auf die Zeitumstände (1930-1970) seines Heimatlandes, abgesehen von zwei oder drei Gedichten, die allerdings nicht in seinen Gedichtsammlungen enthalten sind.
Man trifft ihn nicht in der Ägäis oder auf einer griechischen Insel. Kavvadias ist in ständiger Bewegung. Er ist irgendwo zwischen Peru und dem Fernen Osten, zwischen Afrika und Westeuropa. Sein Wort besteht aus poetischem Erlebnismaterial mit einer klaren Theatralik und trägt die Merkmale des Kosmopolitismus und der Multikulturalität. In seinen Gedichten spricht er über Ölgemälde von Goya, Figuren von Modigliani, Bilder von Giorgione wie auch über Lorca und Che Guevara.
In der Ausstellung sind Szenen aus dem Leben und von den Reisen Kavvadias’ zu sehen, Bilder mit Gesichtern und Häfen, die auf sein Oeuvre verweisen. Und dazwischen sind Texte des Dichters in deutscher Übersetzung zu lesen, so dass der Besucher auch Zugang zum literarischen Werk Kavvadias’ findet.


Montag, 7. Februar 2011, 20 Uhr

Berlin
Griechische Kulturstiftung


"Der Marathonläufer (Pheidippides)", Luc-Olivier Merson, 1869

 

Dauer der Ausstellung: 8.-25. Februar 2011

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10-16 Uhr


«Die Schlacht bei Marathon:
zeitloses Modell des Heroismus-
ewige Inspirationsquelle»

Ausstellung mit Fotografien von Dokumenten und Texten


Grußwort: S.E. Herr Dimitris Rallis, Botschafter Griechenlands in der BRD

Eine Ausstellung des Griechischen Ministeriums für Kultur und Tourismus und des Griechischen Außenministeriums.
 

 

Die Schlacht bei dem Fenchelfeld 490 v.Chr., wie Marathon auf Griechisch bedeutet, war ein Meilenstein für die europäische Kulturgeschichte: Die altgriechische Historiographie baute auf diese Schlacht, neben der Diffamierung des persischen Achämenidenreichs als Sinnbild des Despotismus, das Selbstverständnis der westlichen Kultur als Wiege der Demokratie und der Freiheit. Das Schema eines freiheitlichen, liberalen und kultivierten Europa als Gegensatz zu dem dekadenten, willkürlichen und absolutistischen Orient hat zweifelsohne seinen Ursprung in der historiographischen (Herodot) oder dramatischen (Äschylos) Rezeption und Darstellung der "Perserkriege" durch die griechische Antike.

Zwar führte diese Lesart später zu teilweise fatalen Missverständnissen, wie die oriental studies seit Jahrzehnten beweisen, doch sie war wiederum die dankbare Inspirationsquelle für zahlreiche Visionäre oder gar Revolutionäre, von der frühen Aufklärung bis in die Spätmoderne hinein, die die Fahne der Freiheit und der Unabhängigkeit des Einzelnen gegenüber den nicht minder absolutistischen Despotismen in Europa stemmen wollten. Das Modell des schwachen, aber mutigen Gerechten, der gegen den starken Despoten kämpft und siegt, hat mit Marathon einen seiner wichtigsten Vorgänger in seiner Ahnengalerie.

Die berühmte Pheidippides-Anekdote aus der Schlacht bei Marathon ist darüber hinaus der Ursprung einer der wohl bekanntesten Sportdisziplinen: Der Athener Krieger Pheidippides rannte vom Schlachtfeld sofort los, sobald die Schlacht für die Athener entschieden war, von Marathon nach Athen, um die frohe Botschaft zu übermitteln. Nachdem er die ca. 40 km von Marathon bis Athen gelaufen war, konnte er außer Atem "nenikekamen", also wir haben gesiegt, seinen Mitbürger verkünden, um hinterher tot umzufallen. Die Spätromantik der Anfänge der Olympischen Spiele sah darin ein ideales Vorbild und kreierte den Marathonlauf, der jede Olympiade bzw. große Sportveranstaltung abschließt.